Neuraltherapie/Störfelddiagnostik

Neuraltherapie
Die „Akupunktur des Westens“

Die Neuraltherapie gehört, wie die meisten naturheilkundlichen Therapieverfahren, zu den Regulationstherapien. Es werden dabei gezielt die Selbstregulations- und Heilungsmechanismen des Körpers angesprochen.

Dies geschieht durch das so genannte Reiz-Reaktions-Prinzip. Der Reiz entsteht dabei, ähnlich wie in der Akupunktur, durch einen gezielten Nadelstich, wobei in der Neuraltherapie ein sehr stark verdünntes Lokalanästhetikum (Procain 1%) an der Einstichstelle in die Haut oder isotonische Kochsalzlösung direkt am Muskel oder Nerv injiziert wird.

Die Reaktion auf diesen gezielten Reiz erfolgt über das vegetative Nervensystem, das die verschiedenen Organsysteme unseres Körpers nach bestimmten Schaltprinzipien vernetzt.

Denn alle unsere ca. 40 Billionen Körperzellen sind über das vegetative Nervensystem miteinander verbunden. Hier setzt die Neuraltherapie an.

Bei der Neuraltherapie werden nicht nur verblüffende und lang anhaltende therapeutische Effekte erzielt, sondern auch ausgezeichnete diagnostische und differentialdiagnostische Hinweise gewonnen.

Die Neuraltherapie wird dabei in drei Bereiche gegliedert:

1. Lokale Therapie

Hier wird direkt im schmerzhaften Bereich (Da, wo´s weh tut) mit Kochsalzlösung infiltriert.

2. Segment – Therapie

Die Segmenttherapie macht sich die Reflexwege des Vegetativen Nervensystems zu Nutze.

Haut, Bewegungsapparat und Innere Organe sind über die Rückenmarksnerven untereinander verschaltet.

Das bedeutet, dass die betreffenden Haut- Organ- und Muskelgruppen miteinander in enger Verbindung stehen.

Schäden am Organ können sich im betreffenden Haut- und Muskelbereich deutlich zeigen (z. B. Schmerzen im linken Arm bei Herzbeschwerden!), aber gleichzeitig können auch muskuläre Verspannungen das entsprechende Segmentorgan negativ beeinflussen.

Man bezeichnet das in der Medizin als Projektionssymptomatik.
Diese zeigt oft sehr früh an, dass mit dem betreffenden System etwas nicht stimmt – lange bevor die medizinische Diagnostik eine (meist dann schon irreversible) Gewebe- oder Organveränderung feststellen kann.

Die Neuraltherapie kann bereits bei einer leichten Überlastung des Organsystems therapeutisch eingreifen und damit verhindern, dass größere Schäden entstehen.

In der Segmenttherapie werden innere Organe und auch tief liegende Muskelgruppen indirekt über das zugeordnete Hautsegment sehr erfolgreich behandelt.

3. Störfeld – Therapie

Die Störfeldtherapie ist der wirkungsvollste Bereich der Neuraltherapie.

Bei einem so genannten Störfeld handelt es sich um einen chronischen Reizzustand an einer beliebigen Stelle des Körpers. Meist handelt es sich dabei um Narben.

Neben Verletzungen und operativen Eingriffen führen auch Entzündungen (Mandelentzündung, Leberentzündung, Zahnwurzelentzündungen etc….) zur Bildung von Narben im betroffenen Gewebe.

Der Reiz ist unterschwellig, so dass am Störfeld (Narbe) selbst meist kein Reiz empfunden wird.

Die permanente Störung der Regelkreise des Vegetativen Nervensystems führt aber zu einer Belastung des Grundsystems im betroffenen Bereich (Organsystem, Muskel, Haut).

Diese wird vom Körper so lange kompensiert, bis so viele Belastungen (Stress, Krankheit, weitere Störfelder) zusammentreffen, dass sprichwörtlich „das Fass überläuft“ und ein Krankheitsbild entsteht.

Fast jede chronische Krankheit und auch so genannte Autoimmunerkrankungen wie z.B. Rheuma, Arthritis etc. wird durch Störfelder unterhalten.

Wenn ein Störfeld erfolgreich entstört wird, führt dies im Besten Fall zum so genannten Sekundenphänomen, d.h., fernab gelegene Schmerzen und Funktionsstörungen verschwinden innerhalb von Sekunden.

Neben der oft unglaublichen Beschwerdefreiheit ist dieser Erfolg auch klinisch bewiesen durch die Normalisierung von Enzym- und Hormonwerten sowie Besserung der Beweglichkeit.

Da sich auf Grundlage eines Störfeldes oftmals über Jahre so genannte Störfeldketten gebildet haben, die das eigentliche Störfeld überlagern, erfolgt die Therapie in mehreren wöchentlich aufeinander folgenden Sitzungen, in deren Verlauf ein Störfeld nach dem anderen bis zum Primärstörfeld aufgelöst wird.

Der Begriff „Diagnose“ ist in der Neuraltherapie dabei gekoppelt an die gezielte Suche und Therapie von Störfeldern, die oft fernab vom Symptomgeschehen gelegen sind.

So kann eine Migräne durch entzündete Zähne, durch Magen-Darm-Störfelder oder sogar durch eine Blinddarmnarbe unterhalten werden.

Die individuelle Betrachtungs- und Behandlungsweise in der Neuraltherapie, die fast immer zu einer dauerhaften Besserung des Gesamtzustandes führt, ist insbesondere für Schmerzpatienten weitaus befriedigender als die reine Symptombekämpfung mit Schmerzmitteln.

So mancher „hoffnungslose Fall“ kann mit der Neuraltherapie oft noch Hilfe finden.